Semperit: Spatenstich zum Ausbau der Schlauchproduktion in Tschechien

• Baustart für weltweit erste CO2-neutrale Schlauchfertigung
• Technologie-Einsatz ermöglicht Effizienzsteigerung und Ressourcenschonung
• Kapazitätsausbau der Schlauchprodukte um ca. 20 % auf fast 200 Mio. Meter p.a.
• Investitionsvolumen von rund 110 Mio. EUR

Wien, Österreich/Odry, Tschechien, 22. Juni 2023 – Nach der im Juli des Vorjahres getroffenen Ent-scheidung, die Hydraulikschlauchproduktion am osttschechischen Produktionsstandort Odry weiter auszubauen, fand nun der offizielle Spatenstich für die Werkserweiterung vor Ort statt. Gerfried Eder, designierter Chief Industrial Officer von Semperit und derzeit Segmentleiter von Semperflex, kommen-tiert den Meilenstein: „Der Ausbau von Odry ist für Semperit ein wichtiges organisches Wachstumsprojekt in unserem größten Produktsegment. Mit der Kapazitätserweiterung stärken wir unsere Position als einer der globalen Marktführer für Hydraulikschläuche. Mit dem Ausbau sind wir zukünftig in der Lage, auf neue Kundenanforderungen durch flexible Produktionsabläufe besser und schneller zu rea-gieren. Darüber hinaus bin ich stolz, dass die neue Schlauchfertigung CO2-neutral sein wird.“

Mit Fertigstellung der neuen Halle 2028 werden Gesamtkapazitäten von fast 200 Mio. Meter p.a. er-reicht werden, 32 Mio. Meter davon stammen zukünftig von der Werkserweiterung. Der Produktions-start der neuen Anlage ist für Anfang 2025 geplant und wird vorerst die Hälfte der zusätzlichen Kapazitäten umfassen. Danach erfolgt Schritt für Schritt der weitere Werksausbau bis 2028. Das In-vestitionsvolumen beträgt in Summe rund 110 Mio. EUR, wobei der Großteil der Kosten zwischen 2023 und 2027 anfallen wird. Die neue Produktionshalle auf dem Gelände des bereits bestehenden Werks in Odry wird rund 17.000 m² umfassen.

Fokus auf Effizienzsteigerung und Ressourcenschonung

Dem Spatenstich ist eine intensive Vorbereitungs- und Planungsphase vorausgegangen, in der eines der weltweit modernsten Produktionswerke für Hydraulikschläuche konzipiert wurde. Darüber hinaus wurden bei der Planung die Kriterien der EU Taxonomie bereits berücksichtigt. Michael Adelbauer, Director Operations des Segments Semperflex der Semperit-Gruppe hat beim Design der neuen Werkshalle auf zwei Themen besonderen Wert gelegt: Produktivitätssteigerung und CO2-Neu-tralität.
Adelbauer erläutert: „Wir werden dank der Automatisierung in Produktion und interner Logistik ein sehr hohes und gleichbleibendes Qualitätsniveau im gesamten Fertigungsprozess erreichen, wenig Aus-schuss produzieren und damit auch Rentabilität und Nachhaltigkeit erhöhen.“ Der zweite Schwerpunkt liegt auf der CO2-Neutralität: Die neue Produktionsanlage benötigt weder Öl noch Gas als Energie-quelle und der Strombedarf wird zu einem beträchtlichen Teil über eine 835 kWp-Photovoltaikanlage gedeckt werden. Das Gebäude wird auch hinsichtlich des Heiz- und Wärmebedarfs über eine hohe Energieeffizienz verfügen – der Heizwärmebedarf liegt laut Energieausweis bei nur 116 kWh/m² und Jahr. Ein derartiges Industriegebäude ist nach heutigem Kenntnisstand bislang in der ganzen Tsche-chischen Republik noch nicht errichtet worden.

Daniel Pazdirek, Semperit Werksleiter Odry, ergänzt: „Neuesten Berechnungen zufolge kann dank des verbesserten Produktionsdesigns der spezifische Wasserverbrauch des gesamten Werkes um bis zu 60 % reduziert werden. Bei den ursprünglichen Annahmen ist man von 30% Wasserersparnis aus-gegangen.“ So minimiert Semperit beispielsweise durch die Nutzung von Regenwasser und von ge-schlossenen Wasserkreislaufsystemen den Wasserbedarf. Mit den skizzierten Ressourcen-einsparungen kommt Semperit dem selbst gesteckten Ziel, 30% weniger Energie und 30% weniger Wasser bis 2030 zu verbrauchen, einen deutlichen Schritt näher – „30 by 2030“ ist eines der großen ESG-Programme des Unternehmens.

Schläuche für verschiedenste Industriekunden

Semperit produziert in seinem Segment Semperflex (rund 31% des Gesamtumsatzes der Semperit-Gruppe im Geschäftsjahr 2022) Hydraulik- und Industrieschläuche. Durch den kontinuierlichen Kapa-zitätsausbau sowie die Fokussierung auf höchste Qualitätsstandards ist Semperit mittlerweile bei Hyd-raulikschläuchen weltweit die Nummer drei und bei Industrieschläuchen in Europa die Nummer zwei. Weitere Produktionsstandorte des Segments Semperflex befinden sich in Österreich, Thailand und China.

Die Hydraulikschläuche werden zur Energieübertragung in Hydrauliksystemen, hauptsächlich in der Bau- und Landwirtschaft, im Bergbau sowie zur Hochdruckreinigung eingesetzt. Industrieschläuche dienen dem Transport verschiedenster Medien und finden vornehmlich Anwendung in der Bau- und Transportindustrie sowie im industriellen und landwirtschaftlichen Maschinenbau.

Über Semperit

Die börsennotierte Semperit AG Holding ist eine international ausgerichtete Unternehmensgruppe, die in den Sektoren Industrie und Medizin Produkte aus Kautschuk entwickelt, produziert und in über 100 Ländern weltweit vertreibt: Hydraulik- und Industrieschläuche, Fördergurte, Rolltreppen-Hand-läufe, Bauprofile, Seilbahnringe, Produkte für den Eisenbahnoberbau und Untersuchungs- und Operations-handschuhe. Die Zentrale des österreichischen Traditionsunternehmens, das seit 1824 besteht, be-findet sich in Wien. Die Semperit-Gruppe beschäftigt in ihren fortgeführten und aufgegebenen Geschäftsbereichen weltweit rund 6.500 Mitarbeiter:innen, davon rund 3.100 in Asien und rund 900 in Österreich (Wien und Produktionsstandort Wimpassing, Niederösterreich). Zur Gruppe gehören welt-weit 16 Produktionsstandorte sowie zahlreiche Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien, Australien und Amerika. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte der Konzern mit dem fortgeführten Geschäftsbereich einen Umsatz von 779,8 Mio. EUR sowie ein EBITDA von 100,5 Mio. EUR.